Michael Erlhoff – Texte

rauf runter rauf: Auszug

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Nein, für den Selbstmord taugt der Fahrstuhl nicht wirklich. Erhängen funktioniert nicht – wo sollte man den Strick befestigen, von welchem Stuhl oder anderem erhöhten Gebilde herunterspringen. Sich zu erschießen, klappt an diesem Ort ebenfalls nicht gut. In der kleinen Kammer der Kabine fehlt das Pathos, das diese Form von Selbstmord dringend benötigt. Außerdem sähe der Fahrstuhl danach schlicht grauenhaft aus. Niemandem wäre zumutbar, solch eine Leiche zu finden oder gar die Kabine anschließend zu säubern. – Wobei dies ohnehin eine schreckliche Tätigkeit ist, von der in entsprechenden Filmen oder Romanen nur sehr selten die Rede ist. In Filmen oder Romanen muss nämlich niemand auf die Toilette und niemals jemand etwas wirklich säubern. Weil alles nur Kulissen sind und das Publikum damit sowieso nicht konfrontiert werden möchte. Ganz furchtbar übrigens, sich den Selbstmord im Paternoster vorzustellen. Das geht zwar – nämlich schlicht in die Hocke gehen und den Kopf heraushalten, bis der abreißt. Nur, wer will sich das antun. Zugegeben, beeindruckend wäre das für´s Publikum. Aber sehr schmerzhaft. Wirklich. …


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